Warum werden für Keto und Law Carb Diäten Nussmehl und Samenmehl verwendet?

Pseudomehlsorten, die wir bei der Keto Ernährung verwenden, verfügen über einige Vorteile für die Ernährung:

  • Niedriger Glykämischer Index
  • Wenig Kohlenhydrate

Allerdings haben manche dieser Mehlsorten recht viel Kohlenhydrate. Aus diesem Grunde sollte man zurückhaltend mit Backwaren sein, wenn man parallel abnehmen möchte.

Warum bezeichnen wir die Pseudomehlsorten nicht einfach unter dem Begriff glutenfrei?

Viele glutenfreie Mehlsorten sind bei der Ketodiät keine Variante. So haben typische glutenfreie Mehlsorten wie Reismehl und Maismehl einen sehr hohen glykämischen Index und sehr viele Kohlenhydrate.

Als Beispiel:

Maismehl hat 79 Kohlenhydrate auf 100 Gramm. Maismehl ist in erster Linie die reine Maisstärke. Der glykämische Index von Maismehl liegt bei 70 und die glykämische Last bei 53,8.

Kein Wunder, wird Maismehl doch gerne in der Tiermast verwendet.

Reismehl ist noch eine Spur extremer – der glykämische Index liegt hier bei 95!

Natürlich sind Nussmehle und Samenmehle glutenfrei, dies ist korrekt, aber lediglich Kokosmehl schlägt je nach Hersteller mit 20 Kohlenhydraten auf 100 Gramm auf.

Kokosmehl hat einen glykämischen Index von 32 und eine glykämische Last von 18. Die Kohlenhydrate liegen je nach Hersteller bei 17 bis 20.

Mandelmehl besitzt zwischen 4 bis 10 Kohlenhydrate und hat einen glykämischen Index von ca. 15 und einer glykämischen Last von 1.5!

Warum sind die Kohlenhydratangaben ungefähr bei Nussmehl?

Je nach Hersteller schwanken die Angaben. So hat zum Beispiel Mandelmehl aus Mandeln, die Sie selber mahlen, andere Angaben als gekauftes Mandelmehl. Je nachdem, wie es gemahlen wurde, ist es auch feiner oder gröber. Wegen den doch recht hohen Kohlenhydraten von Kokosmehl geben wir Kokos auch nur zusätzlich zu Mandelmehl oder Sesam hinzu, ersetzen aber Mandelmehl nicht komplett. Manche Mehle sind auch ein Produkt von Ölmühlen. Also Rückstände nach der Ölgewinnung. Je nach Reinheitsgrad muss man sich also immer an die Angaben des Herstellers halten. So oder so fügen alle diese Mehlersatzprodukte über viele Spurenelemente und Ballaststoffe.

Interessant zu wissen: Mandelmehl nimmt weniger Feuchtigkeit im Teig auf als Kokosmehl.

Warum interessiert uns bei einer Ernährungsumstellung der glykämische Index?

Wenn wir Ketone und damit eigenes Fett verarbeiten wollen, müssen wir Wert auf eine tiefe glykämische Last legen. Der glykämische Index korrespondiert mit der glykämischen Last.

Was ist der Unterschied zwischen dem glykämischen Index und der glykämischen Last?

  • Der glykämische Index zeigt uns, wie schnell der Blutzuckerspiegel bei einem bestimmten Produkt steigt.
  • Die glykämische Last zeigt, wie viel Insulin ausgeschüttet wird.

Abgekürzt wird der glykämischer Index mit GI und GL für die glykämische Last! Tabellen für den GI und GL findet ihr hier.

Je weniger Insulin in den Körper ausgeschüttet wird, umso schneller werden unsere Fettpolster verarbeitet.

Was ist Bambusmehl?

Bambusmehl sind Ballaststoffe (92 Gramm auf 100 Gramm) aus der Bambuspflanze. Bambusmehl hat praktisch absolut keine Kohlenhydrate (0,1 g) und somit auch keine glykämische Last. Es ist absolut geschmacksneutral und kann Backwaren zusammen mit Nussmehl oder Samenmehl fluffiger machen. Bambusmehl eignet sich hervorragend für Pfannkuchen.

Mit Bambusmehl lassen sich auch Saucen oder Suppen binden, ohne dass dafür Stärke zum Einsatz kommen muss. Anders als Xanthan löst es sich deutlich leichter auf. Der größte Nachteil bei Bambusmehl ist der Preis.

Bildquelle: Timo Klostermeier pixelio de